Gefährlich ist das Fett, das man nicht sieht: das so genannte viszerale Fettgewebe, das sich am Bauch sowie in und zwischen den Organen ansetzt. Dieses Fettgewebe produziert vermehrt entzündliche Stoffe, die zu Ablagerungen an den arteriellen Blutgefäßen führen – der Arteriosklerose, die vor allem die Herzkranzgefäße befällt. Übergewicht begünstigt also Infarkte und Schlaganfälle. Wer normalgewichtig, aber ein Bewegungsmuffel ist, kann sich nicht sicher sein. Im Gegenteil. Er ist sogar schlechter dran.
Denn das Metabolische Syndrom, die Kombination aus Übergewicht, Bluthochdruck, Insulinresistenz und gestörtem Fettstoffwechsel wird durch Bewegung eher günstig beeinflusst.
Was jeder für seine Herzgesundheit tun kann, empfiehlt Professor Nixdorff, vom European Prevention Center in Düsseldorf:
> Neben einer halben Stunde Ausdauertraining pro Tag, etwa Laufen, Gehen oder Schwimmen, zweimal pro Woche Krafttraining. Krafttraining sei essenziell, um Muskeln aufzubauen, Glykose zu verbrennen und so das Übergewicht zu reduzieren.
> Zur Ernährung sind ungesättigte Fette, also pflanzliche Fette und Öle, prognostisch günstig und sogar gegen Übergewicht gut. Aber auch tierische Fette wurden rehabilitiert. Es schadet dem Herz auch nicht, wenn man mehrere Eier pro Tag isst.
Das Hauptproblem für Übergewicht und Adipositas sind Kohlenhydrate, also vor allem Brot und Süßes. Zucker führt in die Insulinfalle. Wird viel Zucker zugeführt, regt das die Insulin-Ausschüttung an. Insulin transportiert die Glykose in die Zellen und führt schnell zu einer Unterzuckerung, die wiederum Hunger auslöst.
„Im schlimmsten Fall werden erneut Kohlenhydrate zugeführt und der Teufelskreis dreht sich weiter. Die Glykose kann zumeist auch nicht verbrannt werden, weil sich die Menschen zu wenig bewegen. Sie wird in Fettsäure umgewandelt und im Bauch eingebaut,“ erkärt Professor Nixdorf.
Er rät zu „Low Carb“ Ernährung, also möglichst wenige Kohlenhydrate zu essen.
Von Diäten rät er ab, weil sie nicht funktionieren und zum Jojo-Effekt führen. Vorübergehend ganz auf proteinreiche Ernährung mit Proteinshakes zu setzen, sei sinnvoller. Damit wird der ganze Stoffwechsel umgestellt. In Kombination mit Bewegung sei das ideal, weil die Proteine auch zum Muskelaufbau dienen.
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