Offensichtlich besteht ein Zusammenhang zwischen Gehtempo und Gesundheit. Speziell das Oberstübchen soll bei Menschen, die auch im mittleren Alter noch flott unterwegs sind, profitieren.
Neue Einsichten über Menschen im mittleren Alter
Dass das Gehtempo einer Person Rückschlüsse auf die gesundheitliche und geistige Fitness erlaubt, ist in Bezug auf ältere Menschen schon länger wissenschaftlich erwiesen. Unlängst haben Experten sich nun auch mit der Wechselwirkung von Gehirn- und Gangfitness bei 45-Jährigen befasst. Wissenswertes zur Forschungsarbeit von Line Jee Hartmann Rasmussen und ihren Kollegen von der US-amerikanischen Duke University in Durham, North Carolina, wurde im „JAMA Network Open“, einem Fachmagazin der American Medical Association, veröffentlicht.
Das Hauptergebnis der Untersuchung lautet im Wesentlichen, dass schnelle Geher im mittleren Lebensalter durchschnittlich biologisch und geistig jünger sind als langsame. Das Gehtempo ergibt sich nach Angaben des Forscherteams aus vielen Faktoren. Wichtig sei dabei in jedem Fall das Zusammenspiel der Muskeln mit dem visuellen System sowie dem zentralen und peripheren Nervensystem. Auch die Verfassung der Lunge und des Herz-Kreislauf-Systems nimmt eine wichtige Rolle ein.
Langsamkeit zeichnet sich schon im Kindesalter ab
Die Gehgeschwindigkeit mit 45 soll auch Rückschlüsse auf die Vergangenheit und Zukunft zulassen. Ist sie hoch, könnte sie ein Indikator für ein gesundes Altern sein.
Ein auffälliger Mangel an Speed könne dagegen ein Hinweis auf mögliche Veränderungen des zentralen Nervensystems in der Kindheit sein. Diese Folgerung war möglich, weil auch Ergebnisse von Untersuchungen der Probanden im Alter von drei Jahren vorlagen. Personen, die bei den damaligen Tests schlecht abschnitten, sind mit deutlicher statistischer Wahrscheinlichkeit im Alter von 45 langsame Geher. Die Tests enthielten die Beurteilung von Kinder-Neurologen sowie der sprachlichen und motorischen Fähigkeiten, Intelligenzmessungen und Verhaltensbewertungen. Das Gehtempo könnte somit eine Chance sein, zu sehen, wer im späteren Leben gesundheitlich besser abschneiden wird, erläutert Dr. Rasmussen.
1,1 Meter pro Sekunde sollten es mindestens sein
Dr. Stephanie Studenski – eine Kapazität in Sachen Mobilität und Gleichgewichtsstörungen im Alter – gab ebenfalls im JAMA Network Open, einen Kommentar zur Studie ab. Die Wissenschaftlerin von der University of Pittsburgh im US-Staat Pennsylvania sieht auch, dass die Gehgeschwindigkeit ein wertvolles Signal für mögliche gesundheitliche Bedenken bei Erwachsenen im mittleren Lebensalter sein kann. Sie spricht sich dafür aus, die Zusammenhänge weiter zu erforschen und für medizinische Untersuchungen zu nutzen. Aus den Daten der Studie ließe sich ein Wert von etwa 1,1 Metern pro Sekunde als Untergrenze für eine normale Ganggeschwindigkeit festlegen.
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