Beliebte Schlummertaste

Morgens, wenn der Wecker klingelt, drückt etwa ein Drittel der Deutschen die Snooze-Taste. Besonders in der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen: Zum Teil bis zu fünfmal und öfter. Je älter, desto weniger kommt die Schlummerfunktion zum Einsatz. Dennoch benutzen noch 12,5 Prozent der über 65-Jährigen die Taste auf dem Wecker.

Fluch statt Segen?

Die Schlummertaste des Weckers scheint für einige also morgens ein Segen zu sein. Laut Experten soll das sogenannte Snoozen allerdings alles andere als gesund sein. Ganz im Gegenteil: das Aufwachen und wieder Einschlafen bringe das Gehirn durcheinander und der Schlafrhythmus leide. Dr. Robert S. Rosenberg ist Autor mehrerer Bücher über den Schlaf. Er weist auf die mangelnde Qualität während der Snooze-Phase hin. Es ist nicht genug Zeit, um einen gesunden Schlafzyklus zu durchlaufen. In der Folge kann sich die Person den ganzen Tag benommen und abgeschlagen fühlen. Kaffee oder eine kalte Dusche haben wenig Einfluss auf das Phänomen. Das einzige, was wirklich hilft, ist ausreichend Schlaf.

Die Wurzel des Problems

Rosenberg und andere Schlafexperten sehen in der Benutzung der Schlummertaste nicht das wirkliche Problem, sondern eine Folge der ungesunden Schlafgewohnheiten. Rosenberg spricht von einem „social jetlag“. Der Begriff beschreibt einen chronischen Schlafmangel, den der Experte durch sechs oder weniger Stunden pro Nacht definiert.
Außerdem sind die Aktivitäten vor dem Zubettgehen entscheidend für die Schlafqualität. Aufregende Beschäftigungen, wie etwa ein aufwühlender Film oder eine sehr spannende Serie, sind kontraproduktiv und hemmen die Produktion des Schlafhormons Melatonin. Fernseher, Tablet und Co. sollten prinzipiell aus dem Schlafzimmer verbannt werden. Zwar stehen die Studien dazu noch am Anfang, aktuell wird dem Blauanteil des Lichtes jedoch ein schlafhemmender Effekt nachgesagt.

Zucken während des Einschlafens

Während der Schlafphase regeneriert der Körper auf physischer und psychischer Ebene. Dazu durchläuft jeder in der Nacht verschiedene Schlafphasen. In der Regel unterscheidet man die Einschlafphase, die Leichtschlafphase, die Tiefschlafphase und die REM-Phase.
In der Einschlafphase verringert sich der Herzschlag und die Atmung wird tiefer. In dieser Phase findet auch das berühmte „Zucken“ statt. In der internationalen Fachsprache wird dies als „hypnic jerk“ betitelt.
Woher das Zucken der Extremitäten während des Schlafes kommt, ist noch nicht vollständig geklärt, es gibt dazu verschiedene Theorien: Überreizte Nerven oder Signalstörungen im Hirn stehen zum Beispiel in der Diskussion. Bereits bekannt ist, dass es nach einem sehr anstrengenden Tag häufiger zu Zuckungen kommt. Das kann mit starken psychischen Belastungen einhergehen oder nach einer starken körperlichen Anstrengung auftreten. Wissenschaftler bringen etwa auch einen gesteigerten Koffeinkonsum mit dem Einschlafphänomen in Verbindung. Eine Tasse Kaffee weniger am Tag kann schon einen Unterschied machen. Das Zucken während des Einschlafens ist aber kein Grund zur Sorge, die meisten Menschen verspüren das.

Schlafqualität

Ein gesunder Schlaf muss die verschiedenen Schlafphasen durchlaufen. Ein gestörter Ablauf der Schlafphasen wird beispielsweise bei Burnout-Patienten oder chronischen Schmerzpatienten beobachtet. Tipps für einen gesunden Schlaf gibt es viele. In letzter Zeit wird ein Augenmerk auf das Schlafen auf der linken Seite gelegt. Auf Grund der Anatomie des Körpers geht man davon aus, dass dies für den Körper von Vorteil sei.

Abbildung: Nadia Snopek / shutterstock.com