Heute schon gefrühstückt? Oder gehören Sie zu den Morgenmuffeln, die vor 10 Uhr nichts runterkriegen? In Deutschland geht jeder Zehnte ohne Frühstück aus dem Haus. Die Hälfte aller Berufstätigen frühstückt quasi im Schweinsgalopp auf dem Weg zur Arbeit oder zwischen Bad und Küche. Gerade mal zehn Minuten brauchen Steh-Frückstückler für die erste Mahlzeit des Tages. Nur 30 Prozent lässt sich für das Frühstück etwa 20 Minuten Zeit. Alles andere ist auch nicht gesund – egal was Sie essen. Denn ohne Frühstück am Morgen taugt selbst das beste Fitness-Training am Abend nichts.
Am schlimmsten von allen morgendlichen Ess-Gewohnheiten ist jedoch das Frühstück to go beim Bäcker an der Ecke. Verlockend duftend süße Teilchen, industriell vorgefertigt, maschinell fertig gebacken, noch warm über den Tresen auf die Hand. Aber was dem Gaumen schmeckt, bekommt der Bauchspeicheldrüse gar nicht gut. Die Kohlenhydrate aus den Backwaren bestehen zum größten Teil aus Zucker und Weißmehl. Die lassen den Blutzuckerspiegel in die Höhe schnellen. Eine ordentliche Menge an Insulin wird über die Bauchspeicheldrüse ausgeschüttet und der Zuckerüberschuss dann zu Fett umgewandelt.
Tagein, tagaus zu sich genommen, kann dies dem Körper mit der Zeit unappetitliche Fettzellen bescheren, die Bauchspeicheldrüse überlasten und zur schleichenden Zuckerkrankheit, dem Diabetes mellitus, führen. An dessen Ende stehen dann Amputationen von Gliedmaßen und Erblinden.
Dann schon lieber gar nicht frühstücken? Auch nicht richtig.
Über Nacht haben die Körperzellen alle Nährstoffen aufgezehrt, um sich zu versorgen und zu regenerieren. Am Morgen sind die Energie- und Nährstoffspeicher leer. Wenn diese nicht entsprechend aufgefüllt werden, drohen Konzentrationsschwächen, Leistungstiefs, schlechte Laune oder gar Übergewicht.
Doch das muss nicht sein. Schon gar nicht aus Zeitnot. Denn auch ein schnelles Frühstück kann echt lecker und richtig gesund sein. Dazu sollte es ausgewogen zusammengestellt werden.
Am besten aus einer Mischung von Kohlenhydraten, Mikronährstoffen (Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, sekundären Pflanzenstoffen, essenziellen Fett- und Aminosäuren) und Proteinen bestehen. Praktisch umgesetzt bedeutet das etwa eine Handvoll Kohlenhydrate, wie Vollkornprodukte oder Cerealien (ohne Zucker) in Kombination mit ein paar Nüssen, Samen oder Kernen. Des Weiteren eine Handvoll Mikronährstoffe aus Obst bzw. Gemüse und eine Handvoll Proteine, wie etwa aus mageren Milchprodukten, Eiern, Fisch oder Geflügel.
Ein praktisches Beispiel: Eine Handvoll Obst wäre etwa ein Apfel oder eine Birne oder eben eine Handvoll Beeren. Eine Handvoll Müsli und eine Handvoll Joghurt oder Quark runden das perfekte Frühstück ab. Die Handvoll-Regel ist einfach und lässt sich am besten nachvollziehen.
Damit können Sie essen, was immer Ihnen schmeckt, solange Sie Abwechslung hineinbringen und keinen der drei Anteile weglassen. Zudem ist es wichtig, bereits beim Frühstück für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu sorgen.
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